Nachruf zum Tod von Walfried Nickel

Das  ist des Jägers Ehrenschild, dass er beschützt und hegt sein Wild,

Waidmännisch jagd wie`s sich gehört den Schöpfer im Geschöpfe ehrt.

 

Dies war Walfried Nickel sein jagdlicher Leitspruch, seine Berufung und seine jagdliche

Motivation.

 

Die Jagdgesellschaft Eich und der Hegering Altrhein mussten völlig unvorbereitet

Abschied von Ihrem Jagdkameraden und Freund Walfried Nickel nehmen.

 

Die Jagd, sein Revier Eich und besonders sein Altrhein, hat einen Großteil seines

Lebens bestimmt. Hier hat sich Walfried Nickel wohlgefühlt, hier hatte er seine

jagdliche Heimat. Große Urlaube oder Jagdreisen das war nicht seine Sache, denn oft

waren es die kleinen Dinge im Revier die ihm Freude und Zufriedenheit gebracht

haben.

 

Die Fasanenhenne die ihr Gesperre in der Dörlache über den Weg geführt hat, der

Junghase der die ersten Wochen im Langhoog überlebt hat und sich nun an der

Hasenapotheke bedient, die Ricke die mit ihren zwei Kitzen Abends aus dem

Meerwasser austritt oder auch eine gelungene Nachsuche mit einem seiner Hunde die

ihn sein Leben lang jagdlich und privat begleitet haben.

 

In Eich in seinem Revier war er als Landwirt und Jäger verwurzelt. Hier hat er sich mit

unbändigem Willen für die Natur und den Erhalt der einzigartigen Tier und Pflanzenwelt

am Altrhein eingesetzt und sich über Gebühr hinaus, für sein Wild und die Jagd

engagiert.  

 

Das heute fast 15 ha Wildäcker im Revier Eich bewirtschaftetet werden, dass der

Baumlehrpfad am Schindkautloch angelegt wurde, dass er für die Jagdgesellschaft

Eich den Umweltpreis des LJV überreicht bekommen hat, wir in der Suhle eine

jagdliche Heimat haben und noch vieles mehr ist auf seine Initiative und sein Wirken

hin entstanden. Die Fußabdrücke sind groß die er hier hinterlassen wird. 

 

Die Geselligkeit und die Gemeinschaft mit uns, seinen Jagdkameraden, das hat er

geliebt ob beim wöchentlichen Jagdhornblasen mit den Altrheinbläsern in seinem

Keller, beim kurzen Schwatz an der Suhle oder beim gemeinsamen jagen in den

Revieren des Altrheins. 

 

Zu seinem und unserer aller Leidwesen gab und gibt unser Niederwildbestand die

Durchführung großer Gesellschaftsjagden seit ein paar Jahren nicht mehr her.  Denn

es hat Ihn immer mit Stolz erfüllt wenn am Abend die Jagdhornbläser mit Ihren Hörnern

unter dem Geläut der Hunde die Strecke im Schein der Fackeln verblasen haben, die

Wildwagen voll waren, die Gäste zu Schuss gekommen waren, die Ernte der Hege

somit eingefahren war und man beim Schüsseltreiben in geselliger Runde den Jagdtag

ausklingen lassen konnte.  90 % Hege 10 % Jagd das war seine Maxime.

 

Als unser Chef der 50 Jahre lang die Geschicke der Jagdgesellschaft Eich und 15

Jahre lang die des Hegering Altrhein geleitet und geprägt hat, wird er bei uns und auch

bei mir persönlich eine nur schwerlich zu schließende Lücke hinterlassen.  Viele Jäger

hier am Altrhein auch mich, hat er jagdlich entscheidend geprägt. Überall werden wir

noch über Jahre die Spuren seines Wirkens hier am Altrhein sehen. 

 

Wir verlieren mit Walfried Nickel einen großen Waidmann und Freund. Zum Zeichen der Anerkennung und der Trauer über den Tod von Walfried Nickel,  hat der Hegering

Altrhein und die Jagdgesellschaft Eich sowie viele Jagdgesellschaften und Jägerkameraden aus der näheren und weiteren Umgebung einen letzten Bruch an seinem Grab niedergelegt.  Auf seinem letzten Weg in die ewigen Jagdgründe begleiteten ihn die Wormser Jagdhornbläser mit dem Allgäuer Hirtenruf und am

offenen Grab  mit den Signalen Jagd vorbei und dem Großen Hallali. Lieber Walfried,

Ruhe in Frieden Waidmannsdank für alles!

 

Stellvertretend für alle trauernden Jagdkameraden Eich den 04.07.2017

 

Jörg Bähr Hegeringleiter Altrhein